Der Motor

Bei den Austin Healey 100 wurde ein Vierzylindermotor aus der Großserie vom Austin A90 verwendet. Es erfolgten zunächst keine weiteren Modifikationen. Es handelt sich um ein biederes Großserienprodukt, dafür war es aber standfest und fast unzerstörbar.

Bei der Begutachtung hat sich leider herausgestellt, dass es sich nicht mehr um Standardkolben handelt. Der Zylinderdurchmesser beträgt 91mm und liegt damit außerhalb der Spezifikation von 87mm. Es wird jetzt geprüft, ob wir dieses Übermaß behalten und die Laufbahnen nur für Hohnen oder Buchsen verwendet werden.
Ziel ist es, den Motor auf die M-Specification umzustellen. Dazu ist es notwendig, die Kolben und Nokenwelle auszutauschen.

Kolben und Zylinderbuchsen

Die neuen Kolben und Laufbuchsen sind eingetroffen. Nach einigen Hin und Her wird der Motor neu gebucht. Anschließend werden M-Kolben im Standardmaß verwendet. Die Kolben sind von Denis Welch (M-Kolben), ebenso die Buchsen. Die Hauptlager und Pleullager werden erneuert, die Kurbelwelle wird gewuchtet.

Die Nockenwelle incl. das Lager braucht nicht erneuert werden, beides ist in einem guten Zustand. Bei der Nockenwelle handelt es sich um eine M-Version, die von dem vorherigen Besitzer eingebaut worden sein muss.

Motor ist in Arbeit

Der Motor ist jetzt in Arbeit, er wurde entlackt und die Wasserkanäle gereinigt. Eigentlich sollten auch schon die Laufbuchsen eingesetzt worden sein, allerdings hat sich beim Bohren gezeigt, dass die Bohrungen bei einem Zylinder sich nach unten vergrößerten. 

Deshalb mussten wir noch neue Buchsen in England (Denis Welch) bestellen, die alten konnten wir zurückgeben.

Die Laufbuchsen sind heute eingetroffen, ich bringe diese noch in dieser Woche zum Motorenbauer.

Motor ist überholt und wieder zurück. Es wurden neue Buchsen gesetzt mit neuen M-Kolben. Kurbelwelle ist neu gelagert und gewuchtet. Motor wurde auf Dichtheit geprüft und neu lackiert. In den kommenden Wochen wird der Motor zusammengebaut. 

Nockenwelle

Bei der Nockenwelle handelt es sich um eine M-Version, diese muss der Vorbesitzer schon eingebaut haben. Motorenbauer hat gesagt, diese ist in Ordnung, selbst die Lager können weiter verwendet werden.

Ölpumpe

Die Ölpumpe ist soweit eigentlich in Ordnung, das Problem, das ich hier habe, ist, dass der Schraubanschluß für die Ölversorgung in den Motor nicht mehr in Ordnung ist. Da wurde mit roher Gewalt gearbeitet, sodass das Gewinde defekt ist.

Jetzt hat die Ölpumpe schon eine zentrale Bedeutung, ich werde lieber diese ersetzen.

Ölpumpe habe ich bei DW neu bestellt und sie ist bereits eingebaut. Es gab noch ein Problem mit der Ölpumpe, ich musste diese noch einmal nach England zurückschicken. Es gab ein Fertigungsproblem, sodass die Pumpe nicht verwendet werden konnte.

Ich habe zusätzlich auch die Ölleitung zur Ölpumpe durch eine moderne Variante ersetzt. Die Alte war ohnehin nicht mehr zu gebrauchen. Bei der Montage hatte ich dann ein neues Problem: Das neue Ölsieb hat auch ein Fertigungsproblem: Eine der Befestigungsbolzen ist nicht korrekt, dadurch kommt es zu einem Verdrehen des Ölsiebs bei der Montage. Die Folge ist, dass die neue Ölleitung dann nicht mehr passt. Ich verwende jetzt das alte Ölsieb, damit geht es.

Ölwanne

Ich habe mich entschlossen, auch die Ölwanne auszutauschen. Die Alte ist in einem sehr schlechten Zustand, in der Vergangenheit wurden einige Modifikationen, nicht besonders fachmännisch, durchgeführt.

    Motor ist überholt...

    Anzugsdrehmomente

    • Zylinderkopfmuttern sind 88 Nm (65 ft-lbs)
    • Große Endkappen (Kolbenstangen) sind 68 Nm (50 ft-lbs)
    • Hauptlagerkappen 102 Nm (75 ft-lbs)

    Alles andere würde ich mit 54 Nm (40 ft-lbs) anziehen, mit Ausnahme der Krümmermuttern mit 34 Nm (25 ft-lbs).

    Tutorials

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